Rotwildgeweih – Monat Hornung

Ein Geweih, ein aus Knochensubstanz aufgebauter Kopfschmuck, trägt nur das männliche Rotwild (in der Gruppe der Cerviden tragen nur beim Rentier beide Geschlechter ein Geweih).Es hat vor allem in der Brunft Bedeutung für das Imponiergehabe und den Rivalenkampf, dient aber auch als Abwehrwaffe gegen Angreifer.

Das Geweih wird, gesteuert durch das männliche Geschlechtshormon Testosteron, im Jahresverlauf abgeworfen und wieder aufgebaut. Es wächst aus zwei Knochenzapfen, den sogenannten Rosenstöcken, heraus und ist von einer kurzhaarigen, gut durchbluteten Haut, dem Bast, überzogen. Die Bildung des Geweihs dauert ca. 140 Tage (5 Monate). Nach Ablauf des Wachstums (Juli, August) wird die Blutversorgung eingestellt, das Knochengewebe stirbt ab und der dadurch eintrocknende Bast wird an Büschen und Bäumen abgerieben (Fegen). Eingetrockneter Schweiß, Harz und Pflanzensäfte geben dem Geweih die bräunliche Farbe.

Im Frühjahr des Folgejahres (Februar, März) wird das Geweih abgeworfen (Monat Februar = Hornung). Hierzu entsteht zwischen Rosenstock und Geweih eine Trennfuge, an der das Geweih abbricht (Abwerfen). Ältere Hirsche werfen meist zuerst ab. Mit zunehmendem Alter wird das Geweih endenreicher und stärker. Nach Überschreiten des Lebenshöhepunktes geht die Endenzahl und die Stärke des Geweihs zurück, der Hirsch setzt zurück.

Auszug aus Jäger 1 x 1 / Wildbiologie / Paarhufer / Rotwild