Cerviden – Geweihträger

Rothirsch
Rotspießer

Cerviden tragen einen aus Knochensubstanz gebildeten Kopfschmuck, das sogenannte Geweih. Das Geweih wird jährlich abgeworfen und wieder aufgebaut. Unmittelbar nach dem Abwerfen schließt sich über der Bruchkante der Rosenstöcke (Knochenauswüchse des Stirnbeins) gut durchblutetes Gewebe und bildet die kurz behaarte samtartige Basthaut. Über die Blutgefäße werden Mineralien und Eiweißverbindungen auf den Rosenstöcken abgelagert und das neue Geweih aufgebaut. Die Bildung von Knochenzellen und die damit einhergehende Verknöcherung des Geweihs erfolgt durch die vermehrte Einlagerung von Calcium­ und Phosphatverbindungen. Eine große Anzahl von Nervenenden, die im Bast verlaufen, machen das Geweih gegenüber Berührungen mit harten Gegenständen empfindlich. Die letztendliche Verknöcherung und die damit verbundene Unterbrechung der Blutzufuhr lassen die Basthaut abtrocknen und schließen die Entwicklung des Geweihs ab. Die Basthaut wird an Bäumen und Sträuchern abgerieben. Im Gegensatz zum Gehörn der Boviden erfolgt die Entwicklung des Geweihs ausschließlich im Rahmen eines Spitzenwachstums.

Auszug aus Jäger 1 x 1 / Wildbiologie / Paarhufer / Cerviden